Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation

Unter diesem Lebensraumtyp versteht man offene Felsbildungen aus silikatischem Gestein, die eine typische Felsspaltenvegetation aufweisen. Sie können sich sowohl innerhalb als auch außerhalb von Wäldern befinden. Auch alte Steinbrüche, die sich naturnah entwickeln, gehören dazu. Es gibt 3 verschiedene Ausbildungen, wobei nur 2 im Naturpark anzutreffen sind: Kreidesandsteinfelsen und Sonstige Silikatfelsen.

Foto: Kay Sbrzesny

Die typische Vegetation besteht aus Flechten, Moosen und Farnen, wie z.B. verschiedene Streifenfarnen und Tüpfelfarn (Bild).

Im Zittauer Gebirge ist in erster Linie die Ausbildung der Kreidesandsteinfelsen von Bedeutung. Sie sind sehr nährstoffarm und sauer. Deshalb sind sie floristisch stark verarmt. Es dominieren Flechten und Moose. Tüpfel- und Streifenfarne (Bild) trifft man nur selten. Meistens gedeihen eher die lebensraumuntypischen Wurmfarne. Einige nennenswerte Vertreter dieses Lebensraumtyps sind der Scharfenstein, die Große Felsengasse und die Orgelfelsen.

Im Gebirgsvorland trifft man eher auf Felsspaltenvegetationen der Sonstigen Silikatfelsen, die sich hier aufgrund der basischen Bedingungen gebildet haben. Auch hier prägen Moose und Flechten das Bild. Als Beispiel sei hier ein Bereich am südöstlichen Hang des Breitebergs erwähnt.

Die offenen Felsbildungen stellen einen wichtigen Lebensraum für Brutvögel, überwinternde Fledermäuse und verschiedene Spinnenarten dar.

Die Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation sind im Anhang I der FFH-Richtlinie gelistet. Zusätzlich stehen alle zuzuordnenden Biotoptypen nach §21 des SächsNatSchG unter Schutz.

Weitere Informationen über diesen Lebensraumtyp findet man auf der Seite des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft: Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation.

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