Eurasischer Wolf (Canis lupus lupus)

Der Eurasische Wolf gehört zur Tierfamilie der Hunde (Canidae) und ist das wohl bekannteste Raubtier in Deutschland. In Sachsen ist er besonders bedeutend, da sich in der Lausitz in den 1990er Jahren erstmals wieder Wölfe ansiedelten und sich seitdem vermehren.

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Der Haushund (Canis lupus familiaris) ist die domestizierte Form des Wolfs und daher ist der Körperbau beider Arten ähnlich. Typisch für den Wolf ist seine braun-graue Färbung, die aber durchaus variabel sein kann. Der Wolf ist hochbeiniger als ähnlich gebaute Hunde, der buschige Schwanz hängt in Ruhestellung stets nach unten und trägt meist eine dunkle Spitze. Ein weiteres Merkmal des Wolfs ist die vergleichsweise lange Schnauze.

Wölfe leben in Rudeln und zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Ein Rudel besteht aus den Elterntieren, den sogenannten Jährlingen (Nachwuchs aus dem letzten Jahr) und den Welpen. Damit handelt es sich bei einem Wolfrudel um eine Familie. Da die Elterntiere stets dominant sind, finden in der Regel keine Kämpfe um die Rangordnung statt. Sobald die Jährlinge geschlechtsreif werden (nach ca. 2 Jahren), wandern sie ab und suchen sich ein eigenes Revier. Auf dieser Suche können sie sehr weite Wege zurücklegen und auch Flüsse, Autobahnen und Gebirge überwinden. Ein Rüde aus dem Nochtener Rudel in der Lausitz wanderte beispielsweise 1000 km bis an die Ostgrenze Polens.

Wegen ihrer guten Anpassungsfähigkeit können Wölfe verschiedenste Habitate besiedeln. In Deutschland beschränken sich die Vorkommen bisher auf abwechslungsreiche und strukturreiche Lebensräume von nicht zu kleiner Größe. Es wird angenommen, dass sich der Wolf weiter in der Deutschland ausbreiten kann. Wegen der räumlichen Nähe ist es auch wahrscheinlich, dass der Wolf früher oder später den Naturpark "Zittauer Gebirge" besiedelt.

Als Nahrung bevorzugen Wölfe Huftiere (Rehe, Hirsche, Wildschweine). Daher fallen auch Schafe und Ziegen in sein Beuteschema und müssen in Wolfsgebieten gut geschützt werden.

Da Wölfe sehr scheu sind, den Menschen meiden und der Mensch nicht in sein Beuteschema gehört, geht von ihnen keine Gefahr für den Menschen aus.

Im Monitoringjahr 2021/2022 gab es in Sachsen 36 Wolfsterritorien, in denen sich 31 Rudel, vier Paare und ein territoriales Einzeltier etabliert haben. Siehe auch: https://dbb-wolf.de/Wolfsvorkommen/territorien/karte-der-territorien

Der Eurasische Wolf ist in der FFH-Richtlinie in den Anhängen II und IV aufgeführt und darf nicht gejagt werden.

Quellen: /3, /38, /62