Seidelbast (Daphne mezereum)

Der Seidelbast, auch Kellerhals genannt, ist ein kleiner, sommergrüner Strauch von 40-125 cm Wuchshöhe. Noch vor dem Laubaustrieb bildet die Pflanze ihre rosa bis purpurroten, duftenden Blüten aus. Das Besondere ist, dass diese direkt an der verholzten Sprossachse liegen (siehe Bild). Das ist sonst nur bei Tropenpflanzen der Fall. Nach der Blütezeit bilden sich an der Stelle, an der einst die Blüten saßen die 4-9 cm langen, lanzettlichen Blätter aus. Diese sind an der Blattoberseite kräftig grün und an der Unterseite eher graugrün.

Seidelbast

Foto: Kay Sbrzesny

Die Pflanze bevorzugt schattige bis halbschattige Bereiche und kalkhaltige sowie nährstoffreiche Böden. Sie ist in Hochstaudenfluren und Gebüschen der Gebirge, in Bruch- und Auenwäldern und Laub- und Nadelwäldern anzutreffen.

Im Naturpark kommt der Seidelbast überall zerstreut und hauptsächlich in Laubmischwäldern vor.

Nach BNatSchG gilt die Pflanze als besonders geschützt. In Sachsen zählt sie zu den gefährdeten Arten.

Der Seidelbast ist stark giftig. Dies brachte ihm wahrscheinlich seinen zweiten Namen ein. Im mittelhochdeutschen existiert das Wort „kellen“, was quälen bedeutet. Eine Wirkung des Giftes ist u.a. ein Brennen im Hals, sodass daraus das Wort Kellerhals entstand. Trotz der Toxizität wird der Seidelbast gern als Zierpflanze genutzt.

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