Geologie

Der Naturpark Zittauer Gebirge bildete sich auf einem Grundgebirge aus Lausitzer Granodiorit und Granit, welches sich in der Zeit zwischen dem Proterozoikum und dem Oberkarbon vor ca. 300-500 Mio. Jahren bildete. Es ist eines der größten Granitmassive Europas.

Vor ca. 90 Mio. Jahren lagerten sich im Rahmen einer der größten Meeresüberflutungen der Erdgeschichte im heutigen Naturpark gewaltige Schichten aus Sanden, Ton- und Kalkschlämmen ab.

Daraus bildeten sich Sand- und Kalksteine sowie Tonmergel. Von den Kreidesandsteinen ist vor allem der südliche Teil des Gebirges, z.B. um Oybin und Jonsdorf geprägt. Hier bildeten sich im Laufe der Jahre durch Verwitterung, Erosion und Zerklüftung verschiedene Sandsteinformationen heraus. Kalksandsteine und Tonmergel prägen das Gebiet um Lückendorf, das sich mit seinen Grünländern aus den sonst hauptsächlich bewaldeten Teilen des Gebirges hervorhebt.

Kelchsteinwächter (links) und Kelchstein (rechts)

Foto: Kay Sbrzesny

Am Ende der Kreidezeit vor ca. 60 Mio. Jahren schiebt sich die nördlich des Gebirges angrenzende Granitscholle auf den Sandstein und bildet die geologische Störung der Lausitzer Überschiebung.

Im Tertiär setzte vor ca. 65 Mio. Jahren ein starker Vulkanismus ein, der das heutige Erscheinungsbild des Naturparks für immer verändern sollte.
Basalthaltiges Magma bahnte sich seinen Weg  an die Erdoberfläche. Es bildeten sich Gänge, Schlote, Quellkuppen und Deckenergüsse. Zusätzlich wurden vulkanische Aschen abgelagert und zu Tuffen verdichtet. Ein interessantes Phänomen stellt die Reliefumkehr dar. Die Basaltschichten füllten Höhlungen und Becken aus. Das umliegende Gestein verwitterte und die heutigen Kuppen blieben übrig. Diese liegen nun höher als die Umgebung.
Im jüngeren Tertiär brachen Phonolithvulkane durch den Basalt. Der bekannteste dieser ehemaligen Vulkane ist die Lausche. Zur gleichen Zeit wurde der Sandstein durch die Hitze lokal in seiner Struktur verändert. Als Beispiele seien hier die gefritteten Orgelfelsen oder der poröse, gehärtete Sandstein der Mühlsteinbrüche zu nennen.

Große und Kleine Orgel - Geotop

Foto: Kay Sbrzesny

Im Tertiär herrschten feucht-warme Bedingungen, so dass sich im Zittauer Becken gewaltige Braunkohleflöze bildeten.

Während der Elsterkaltzeit wurde das Gebirge stellenweise von einem Eispanzer bedeckt. Im Gebirgsvorland hinterließ sie mächtige Ablagerungsschichten aus Geschiebelehm sowie Schmelzwasserkiesen und-sanden. Sie Saale- und Weichselkaltzeit erreichten nur den nördlichen Rand des Gebietes und ließen z.B. die Blockhalden am Rand einiger Basalt- und Phonolithberge zurück.

Foto: Kay Sbrzesny

An der Jonsdorfer Sternwarte bekommt man an einer Steintafel ein sehr guten Überblick zu allen Gesteinsarten des Zittauer Gebirges präsentiert.

Böden

Auf Grundlage der geologischen Entstehungsgeschichte des Naturparks entwickelten sich verschiedene Böden (vgl. Karte Bodengesellschaften).

Auf den Kreidesandsteinen bildeten sich naturgemäß sehr nährstoffarme Böden mit einem geringen Gehalt an Basen. Als Bodentypen wären hier Podsole, Podsolranker und podsolige Braunerden zu nennen. In den Laubwäldern finden sich vereinzelt mullhaltige Braunerden. Die Phonolithkegel weisen eine mäßige Nährstoffversorgung sowie einen mittleren Basengehalt auf. Hier sind Hanglehm-Braunerden anzutreffen, in den Steillagen auch Podsolranker. Die Lückendorfer Gegend ist geprägt von Hanglehm-Braunerden und Hangsandlehm-Braunerde-Podsolen, die eine Beeinflussung durch Löß aufweisen. Im nördlichen Areal des Naturparks kommen zumeist Braun- und Parabraunerden vor.
Auf den Kuppen, Rücken und Oberhängen herrschen Braunpodsole auf granitischem und Braunerden auf basaltischem Ausgangsgestein vor. Die Mittelhänge sind meist lößbeeinflusst und weisen Parabraunerden auf. An den Unterhängen bilden sich aufgrund von Hang- und Stauwässern vernässte Böden. Diese findet man auch in anderen stauwasserbeeinflussten Bereichen, wie z.B. Becken mit Lößablagerungen. In den Gewässerauen lagern sich Auelehme auf grundwasserführenden Sanden und Kiesen ab. Hier entwickelten sich grundwasserbeeinflusste Böden.

Quellen: /9, /30